Obwohl die Wetterprognose Gewitter ab dem frühen Nachmittag vorher gesagt hatte, vertrauten wir darauf, gleich drei Stempel auf einmal auf einem Rundwanderweg zu ergattern. Wir verliessen uns dabei auf die Entfernungsangabe von 6 bis 8 km, und dies soll das letzte mal gewesen sein, das wir das taten, denn offenbar berechnen die Leute von den Tourist-Informationen die Kilometer nach Luftlinien und lassen dabei ausser Acht, das Wanderwege im Gebirge zum einen oft auf Serpentinen, zum anderen bergauf oder bergab und selten eben verlaufen, so das man die angegebene Kilometerzahl gern mindestens verdoppeln kann. Doch wir starteten ahnungslos guter Dinge und hatten uns glücklicherweise Lunchpakete und Wasser mitgenommen. Nachdem wir das Auto auf dem Wanderparkplatz abgestellt hatten, war dies die erste Station:


Schon die nächste Station, wo wir Pause machten, bescherte uns den ersten Stempel, der Luchsstein. Seit einigen jahren hnterlassen Wanderer an solchen Plätzen nicht nur versteckte Geo-Caching-Schätze, sondern auch solche Steinhaufen, wobei die Kunst dabei besteht, den nächsten Stein so aufzulegen das das wachsende Türmchen auch bei der nächsten Windbö nicht in sich zusammenfällt:



Es wurde recht warm und so kam uns die Quelle mit frischem kristallklarem und wunderbar kaltem Wasser an der zweiten Stempelstelle, der Tränkebachhütte, gerade recht:


Von hier aus konnte man weit nach Westen bis ins Weserbergland schauen:


Die Tränkebachhütte, leider wegen CORONA ohne Imbissangebot, aber wir hatten ja genug zu Essen mit:

WOLF & WOLF:


Und wir hatten keinen mit !!!!!

Wir wohnten übrigens in unmittelbarer Nähe des Geburtshauses von Steinway, weswegen es hier auch den Steinway-Trail gibt, den wir ein kurzes Stück mitwanderten, für alle Interessierten hier der Link wo man alles Interessante dazu findet: http://steinway-trail.de/

Mittlerweile war es Mittag geworden, und oft hörten wir den Donner grollen, sahen von Aussichtspunkten im Osten dunkle Gewitterwolken, doch wir wurden bisher verschont und erreichten die Lageswarte, wo wir unseren dritten Stempel ergatterten.
Die Lageswarte liegt am Innerste-Rennstieg zwischen Lautenthal und Neuekrug-Hahausen oberhalb der Innerstetalsperre.
Jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Funde belegen, dass der Rennstieg schon seit einigen Jahrtausenden als Verbindungsweg zur Nachrichtenübermittlung und zum Warentransport genutzt wurde. Im 10. Jahrhundert bildete der Innerste-Rennstieg die Grenze des zu Werla gehörenden Forstes. Die nördliche Strecke des Rennstiegs verläuft über die Lageswarte.
Vom Gipfel hat man einen wunderschönen Blick auf die Innerste Talsperre und den Brocken:

Wir hatten alle drei Stempel geschafft - hurra !!!!!
Und damit wie wir glaubten die Hälfte der Strecke. Bis hierhin war der Weg auch gut ausgeschildert gewesen doch nun begann ein langer, langer Weg, immer begleitet von der Angst uns total verlaufen zu haben (wegen absolut nicht vorhandenen Netzes konnten wir auch über Handy keine Ortung durchführen) und das das Gewitter jeden Moment losbrechen könnte; uns immer motivierend das hinter der nächsten der (gefühlten) 100 Kurven ein Schild, eine Bank oder irgend etwas käme..
Nach 16 Uhr kamen wir endlich wieder auf vertraute Wege, machten noch einmal kurz am Luchsstein Rast und bereuten dies fast als nach 17Uhr30 uns erste Böen streiften. Und dann -unglaublich aber wahr- als das Auto schon zu sehen war begann der Himmel über uns seine Schleusen zu öffnen, doch im Endspurt erreichten wir glücklich das Auto - trocken.
Laut Schrittzähler-App waren aus den geplanten 6 bis 8 km 25 (!!!!!) geworden. Das wir an diesem Tag früh schlafen gingen verwundert wohl niemanden....
(wird fortgesetzt)
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