Momentaufnahme:
Deutschland erstarrt in Schockstarre, Mütter bringen eilig ihre Kinder ins Haus. In der Ecke weint leise ein FDPler...
Hatte eben ein längeres Gespräch mit einem Corona-Virus, das mir absolut nicht glauben wollte, dass Xavier Naidoo existiert.
Mein Unterbewusstsein scheint auch langsam anzuzweifeln, dass es so etwas wie Schlaf gibt, denn nach den Ritualen der Walpurgisnacht mied mich auch in der letzten Nacht der Schlaf. So habe ich beschlossen all die schlafraubenden Gedanken rund um den Umgang der Deutschen mit CORONA in Zukunft aufzuschreiben, vielleicht bekomme ich sie so aus meinem Kopf..
Denn sie werden immer lauter und lauter, was mich zu SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bringt. Er hatte generell davon abgeraten, einen Sommerurlaub zu planen.
Ich halte von Karl Lauterbachs Erklärungen nicht viel. Seine Idee ist es ja, den Lockdown bis zur Findung eines Impfstoffes beizubehalten. Das kann anderthalb bis zwei Jahre dauern. Abgesehen davon ändert er alle zwei Tage seine Meinung. Das kann er gerne tun, aber ich weiß nicht, ob er der SPD damit einen Gefallen tut. Viele Dinge, die er gesagt hat, waren in der Vergangenheit unsinnig und sind es jetzt immer noch.
Zum Beispiel:
Er hat am Sonntag noch gesagt, man solle testen, testen, testen. Und jetzt erklärt er, dass er die Auffassung von Jens Spahn teilt, dass man sich beim Testen auf die konzentrieren sollte, die Symptome haben, was völlig unsinnig ist, weil viele Infizierte gar keine Symptome zeigen.
Man könnte sagen, ich hätte gut reden, weil ich selbst nicht zur Risikogruppe gehöre – was genau heißt Risikogruppe eigentlich?
Mir begegnen sämtliche Risiken des Lebens: Das geht von Genussmitteln und gutem Essen bis zu sozialen Kontakten. Ich bin altersbereinigt gesundheitlich sehr gut drauf. Mich muss keiner beschützen. Ich brauche weder die Fürsorge von Angela Merkel noch von jemand anderem. Vor allen Dingen, weil ich weiß, dass die Bundesregierung gar nicht dafür zuständig ist, meine Freiheit aufgrund von infektionsschutzrechtlichen Maßnahmen zu beschränken. Sie ist dafür zuständig, mir im Falle einer Erkrankung medizinische Hilfe zu gewährleisten.
Die Bundeskanzlerin erweckt dauernd den Eindruck, dass sie bestimmen darf, wie 83 Millionen Menschen in Deutschland leben. Das ist falsch und mit dem Grundgesetz und dem Recht auf persönliche Freiheit nicht vereinbar.
Ich würde mir wünschen, dass Bundes- und Landesregierungen ihre Maßnahmen besser begründen. Der saarländische Verfassungsgerichtshof hat gerade Teile der Ausgangsbeschränkung gekippt, weil die Einschränkung von Grundrechten begründet werden muss und da reichen bloße Szenarien nicht aus. Mit jedem Tag müssen diese Maßnahmen besser begründet sein.
Dann wären auch die Menschen nicht mehr und mehr unzufrieden. Würden nicht mehr und mehr auch demonstrieren, was genau so fördernd für die Verbreitung des Virus ist wie ein anderes Event. Und den Polizisten die diese in Berlin jetzt zum 1.Mai auflösten war es freigestellt Mundschutz zu tragen oder nicht. (75% verzichteten).
Also ich einfacher Bürger muss im Supermarkt eine Maske tragen, wo die Abstandsregeln eingehalten werden, aber der Polizist der inmitten von Demonstranten die Letzte versucht nach Hause zu schicken nicht? Und so fehlt hinter den meisten verordneten Maßnahmen die Logik.
Hinzu kommt, das der Mensch, wird er aufgefordert etwas freiwillig zu tun, dies meist befolgt, wird aber etwas verboten.. Selten wurde in den USA so viel Alkohol getrunken wie während der Prohibition.
Daraus haben wir wohl nichts gelernt. In diesem Sinne einen morgendlichen Frühschoppen, der mich müde macht, wäre wohl einer Überlegung wert..
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Ronald (Samstag, 02 Mai 2020 18:17)
Es ist richtig, dass es manche Ungereimtheiten bei den gesetzlichen Verfügungen gibt ( Polizisten Maskierung etc.) doch trotzdem stimmt in der Gesamtheit die große Linie.
Begründungen der Bundes oder Landesregierungen wären nur dann notwendig , falls diese nicht zu verstehen oder nachvollziehbar sind. Nach meiner Meinung sind aber die meisten Erlasse selbst
erklärend und brauchen keine Gerichtsentscheidungen. Kleinere Ausnahmen abgesehen z.B. die 800 qm-Regelung die gekippt wurde.
Die Entscheidungen von Frau Merkel (man kann sie lieben oder auch nicht) sind richtungsweisend, denn sie wurde ja als verantwortliche Regierde bestimmt. In einem Großbetrieb gibt es auch ein verantwortliches Management welches die Geschicke des Unternehmens steuert.
Der Mensch braucht leider Vorgaben und handelt nicht nur auf Grund von Empfehlungen da oftmals die Übersicht fürs große Ganze fehlt.
Nach der Corona-Krise wird sich bestätigen, dass die meisten politischen Entscheidungen richtig waren.
Wolzow vom Wolfsfelsen (Mittwoch, 06 Mai 2020 07:14)
Richtig ist das es in einem Großbetrieb ein Management gibt und in kleinen Firmen den Chef der bestimmt - nur erheben diese ja nicht den Anspruch auf demokratisches Wesen.
Es wird sich wohl nicht bestätigen das die meisten politischen Entscheidungen richtig waren.
a) Die Grenzschließungen kamen zu spät. (Okay den Fehler haben außer Indonesien alle gemacht)
b) Hotspots hätten von Anfang an abgeriegelt werden müssen. Sachsen-Anhalt machte es in Jessen vor. Zwei Wochen Quarantäne für den ganzen Ort - Infgektion eingedämmt. So hätte in flächendeckender Lockdown vermieden werden können.
c) Heute wird beschlossen:
"Die Länder sollten demnach sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werde. Gerade wenn weitreichende Öffnungen erfolgt seien, steige die Gefahr einer dynamischen Entwicklung. "Ab einer gewissen Relevanz muss auf eine regionale Dynamik mit hohen Neuinfektionszahlen und schnellem Anstieg der Infektionsrate sofort vor Ort mit Beschränkungen reagiert werden", heißt es in der Vorlage.
Besonders sensibel seien Lockerungen bei den Schulöffnungen, in der Gastronomie und bei den Hotels. Denn dann komme es wieder zu Reisen in Deutschland, und die Gefahr von neuen Infektionengeschehen nehme zu, so die Kanzlerin."
Das von Anfang an mit den beiden anderen Maßnahmen und der wirtschaftliche Lockdown hätte vermieden werden können.
Und all die Firmen im Mittelstand die trotz der versuchten Hilfen und Kredite in Insolvenz gingen und die Tausende von neuen Arbeitslosen werden dies wohl bei der nächsten Wahl auch zeigen.
Söders Werte fallen derzeit auch in den Keller. Und je mehr bekannt wird das dies alles anders hätte gehändelt werden können (gab dazu jetzt mehrere Sendungen bei 3Sat mit Philosophen und Wirtschaftsexperten und Virologen) desto mehr wird der unmut wachsen. Im schlimmsten Fall profitieren wieder die Populisten davon.
Und der schwedische Weg hat gezeigt: Auch ohne Lockdown sterben nicht weniger aber auch nicht mehr Menschen bzw. die Infektionsrate ist mit Deutschland vergleichbar.
Natürlich verstehe ich das die Regierung (wie alle Regierungen) mit der einzigartigen Situation überfordert war. Und ich finde sie habn das Beste im Rahmen ihrer Möglichkeiten daraus gemacht. Aber als ich Fahrrad fahren lernte und mit dem Rad ein paarmal umfiel sagten meine Eltern auch nicht "alles richtig gemacht".
Und ich verweise noch mal auf Spahns Rede vor zwei Wochen:" Wir alle werden um Verzeihung bitten müssen"
Ich verzeihe - aber die meisten Entscheidungen kamen zu spät oder waren falsch.