Expedition ins SEENLAND

"Der Ortsteil Nachterstedt liegt im nordöstlichen Harzvorland in unmittelbarer Nachbarschaft des Ortsteils Stadt Hoym zwischen Aschersleben und Quedlinburg. Südwestlich von Nachterstedt fließt die untere Selke, den Norden des Gebietes nimmt der Concordiasee ein, ein im Endstadium rund 600 Hektar großes ehemaliges Tagebaurestloch, das heute als Badesee innerhalb des Harzer Seelands der Naherholung dient."

Was lehrt uns das? Vieles, aber eben nicht alles stimmt so hundertprozentig bei WIKIPEDIA, wie dieser leider veraltete Artikel zeigt..

Die Nachterstedter hatten schon immer zu kämpfen mit dem Abbau der Braunkohle in ihrer Umgebung, 1949 wurde sogar das gesamte Dorf deswegen umgesiedelt:

Auch die Bahnlinie Halberstadt–Aschersleben wurde nach Süden verlegt. In den 1960er Jahren arbeiteten im Braunkohlewerk Nachterstedt mehr als 6500 Beschäftigte. Mit der Schließung des Werkes im Jahr 1990 wegen der unrentabel gewordenen Kohleförderung endete eine 150-jährige Bergbautradition.

An der Stelle des devastierten Dorfes und Tagebaurestloches entstand das Naherholungsgebiet Seeland mit dem Concordiasee. Hoffnung ließ Ferienhäuser, Gaststätten usw. entstehen, man versprach sich "goldene Zeiten" durch den Tourismus.

Am 15. Juli 2009 wurde Nachterstedt in die neue Gemeinde Seeland eingegliedert.

Nur drei Tage später, am 18. Juli 2009 kam es im Ortsbereich Nachterstedt zum Abbruch eines etwa 350 Meter breiten Landstreifens in den südlichen Ausläufer des Concordiasees. Dabei wurden ein zweistöckiges Doppelhaus, ein Teil eines weiteren Doppelhauses sowie ein Straßenabschnitt und eine Aussichtsplattform mitgerissen. Drei Menschen wurden verschüttet und für verschollen erklärt. Zur Ursache besagen vorläufige Berichte, dass Grundwasser die Böschung aufgeweicht habe. Geklärt ist bereits, dass ein Mikrobeben der Stärke 0,9 als Auslöser für das Rutschen des Erdreichs gesehen werden kann. Die tatsächliche Unglücksursache gilt offiziell als nicht abschließend geklärt.

Im Dezember 2012 wurde damit begonnen, das betroffene Gebiet zu räumen. Insgesamt wurden 12 Doppelhäuser und 48 Nebengebäude abgerissen. Der Abriss war 2013 beendet, als der offizielle Abschlussbericht vorgelegt wurde. Im Frühjahr 2014 war auch das Hinterland des Rutschungskessels beräumt und es wurde mit weiteren Vorbereitungen zur Böschungsgestaltung und -verdichtung begonnen.

Bei Sanierungsarbeiten kam es am 28. Juni 2016 erneut zu einer Rutschung.

Ich wollte vor dem Unglück immer mal an den Concordiasee, danach sank meine Motivation ziemlich, trotzdem wollte ich immer mal dann mit der Taube hin, doch irgendwie kam immer was dazwischen, und so entschloss ich mich vor ein paar Wochen zu meiner bisher längsten Fahrrad-Tour:

einer Expedition ins SEENLAND mit drei Stationen.

Station 1 war natürlich das traurig stimmende Bild einer Anlage am Concordiasee, viel ist nicht geblieben, doch zumindest kann man die aussicht auf den See noch genießen:

Passend irgendwie, das die Gaststätte dort (die leider bei meinem Eintreffen dort noch geschlossen war und ich nicht eine Stunde hier verbringen wollte) "ARCHE" heißt - wie hier gestrandet wirkt es schon:

Mein Plan war nun um den See herum zum FROSER SEE zu radeln, die einzige Möglichkeit hier, sich noch abzukühlen.  Am Anfang konnte ich dem Rundweg gut folgen:

Doch dann häuften sich gesperrte Abschnitte und Schilder wie dieses hier:

Schließlich war alles gesperrt und ich musste über den Ort selbst fahren, Nach einem riesigen erzwungenem Umweg erreichte ich endlich verschwitzt und erschöpft den See, dessen klares Wasser und die Stille und Ruhe dort mich entschädigten, waren außer mir doch nur noch 2 andere Badegäste vorhanden:

So erfrischt radelte ich nun zur dritten Station, und dort wünschte ich mir wieder Kind zu sein - leider gab es zu meiner Zeit einen solch riesigen Spielplatz wie das ABENTEUERLAND nirgends. Und auch wenn er dem Erwachsenen maximal Grillplätze für Gruppen bietet, schaute ich mir doch alles an und wünschte wieder sechs oder acht zu sein:

Nun ging es wieder Richtung Hecklingen, und während ich bei einer Pause diesen Ausblick genoss, zog ich Bilanz: der CONCORDIASEE - ertränkte Hoffnungen; FROSER SEE - wunderschöne Badestelle aber mit dem Rad eigentlich zu weit um ihn täglich anzufahren; ABENTEUERLAND - Erinnerungen..

Und so radelte ich erschöpft, aber zufrieden mit dem Tag, heim..

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Kommentare: 2
  • #1

    toranes (Mittwoch, 04 Juli 2018 15:31)

    super bericht und tolle bilder wieder was dazu gelernt ich wußte nix über den see der dort entstand kenne nur welche in der nähe von leipzig, hoffe kommst gut zu hause an lg

  • #2

    Ronald (Dienstag, 31 Juli 2018 15:12)

    Die Seenlandschaft sieht ja noch wunderschönenem Feriengebiet aus.

    Hierüber sollten wir unbedingt wie in meiner Mail vom 31.7. sprechen !!