Gestern habe ich Dan Brown`s „Origin“ ausgelesen, und auch das fünfte Abenteuer des Symbologen Professor Robert Langdon ist fesselnd, spannend, aber vor allen Dingen wieder akribisch recherchiert und informativ – nicht zu vergessen wieder mit einer provokativen These versehen, worüber ich noch lange nachdenken werde; wie es mir bisher bei allen Langdon-Romanen ging.
Nicht nur durch dieses Buch und immer öfter je älter ich werde denke ich über den Glauben nach – allerdings nicht nur im engen christlichen (oder islamischen buddhistischen druidischen usw.) Sinn.
Ich denke, dass der Akt des Glaubens an etwas uns dazu bringt, uns von diesem Ding zu distanzieren, und so entsteht eine Dualität: man selbst und das, woran man glaubt. Um ein Ding vollständig zu verstehen, muss man dieses Ding sein - sozusagen eine Meile in seinen Schuhen zu gehen - . So scheint es offensichtlich, dass der Zustand des Glaubens an etwas unvermeidlich dazu führt, dass wir dieses Ding nicht wirklich verstehen an das wir glauben. Dieses Unverständnis führt zu allen möglichen Schwierigkeiten. "Ich glaube an die Liebe" hat eine gute Chance, bis zur Scheidung zu kommen, während "Ich glaube an Gott" in Variationen der spanischen Inquisition endet. Aber - und es ist ein großes ABER - wenn man Liebe wäre, könnte man nicht anders als liebevoll und für sich selbst und andere sorgen. Wenn man Gott wäre, würde man allen Wesen und allen Dingen gegenüber so handeln, als wären sie eigene Schöpfungen. Und das, meine Freunde, ist das Geheimnis des Lebens in einem in 22Minuten geschriebenem Text. Natürlich könnte das Geheimnis auch "Sitz, Hasso, Sitz" sein (grins). Wir müssen für alles offen bleiben.
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Marion M.B. (Donnerstag, 15 März 2018 19:41)
Ja, der Glaube kommt fast schleichend, je älter man wird. Warum ist die Frage.