Problem Numero Uno –wie in den Harz kommen- löste sich durch den Besuch einer meiner Lieblingsspielerinnen, Artemisia von den Weiden, und so fuhren wir nach Meisdorf. Die Jagd war eröffnet!
Wir nutzten den kostenfreien Parkplatz in der Nähe der „Strulle“, eines kleinen Wasserlaufes, der unterhalb der Trift aus dem Berg kommt, eines Stückes Meisdorfer Geschichte. Sie ist nicht nur ein Zeugnis bergbaulicher Aktivitäten rund um Meisdorf, sondern auch eng mit Traditionen verbunden: So ist es in der Selkegemeinde Brauch, hier Osterwasser zu holen.
Wann und zu welchem Zweck die „Strulle” gegenüber dem Schlossteich von Meisdorf angelegt wurde, ist nicht bekannt. Ein vermuteter direkter Zusammenhang mit dem ehemaligen Opperöder Steinkohlenbergbau konnte jedoch nicht belegt werden.




Achatz Ferdinand von der Asseburg besaß im 18. Jahrhundert sowohl Schloss Meisdorf als auch die nahegelegene Burg Falkenstein und ließ das im barocken Stil seiner Zeit aus rohen Felsstücken bestehende Mausoleum erbauen, welche das Ziel unserer Wanderung sein sollte.
Doch da war Problem Nr. 2: auf keinem der Wege, die von hier aus in den Wald führten, war es auf den Wegweisern aufgeführt, und auch die Wandernadel-App oder GOOGLE-Maps brachten uns irgendwie weiter. Immerhin konnten wir mit letzterer App wenigstens sehen, wo wir uns ungefähr lang bewegten.
Nach der Methode "Try and Error" (grins, kleiner Insider-Witz) schlossen wir so nach jeweils wenigen hundert Metern zwei Wege aus, immerhin kamen wir so an dem kleinen Tiergehege am Schloss vorbei:

Wir lasen nochmals die Beschreibung:
„Im 19. Jahrhundert gestaltete Graf Ludwig August von der Asseburg (1796 – 1869), Chef des preußischen Jagdamtes das Schloss komplett um und legte auf beiden Seiten nach Ballenstedt und Harzgerode Chausseen an. Ein großer Park und üppige Wiesen umgaben zu seiner Zeit das Schloss, neben dem sich ein Laubwald befand, durch den ein Weg zu dem Mausoleum führte.“
Und dann fiel uns auf das an einem der Wegweiser unter allen Wanderrouten klein jemand mit einem EDDING-Stift einen Pfeil und die Zahl 207 gemalt hatte - die Nummer der Stempelstelle! Später sollten wir feststellen, das Wanderfreunde aufgrund fehlender Hinweise an den offiziellen Schildern dies öfter als Hinweis hinterließen, und so waren wir endlich auf dem richtigen Weg und überquerten einen kleinen Bach:


Und dann nur wenige Meter weiter die Überraschung - wenn wir eine kleine Grabstätte erwartet hatten, sahen wir uns getäuscht, plötzlich standen wir vor dem riesigem Gemäuer, das uns hier, versteckt im Wald, einfach überwältigte:

Hier liegt Graf Ludwig August von der Asseburg und einige seiner Verwandten; begehbar ist das Mausoleum allerdings nicht, eine Gittertür versperrt den Eingang.
Er renovierte auch die verfallene Burg Falkenstein, da er als Hofjägermeister – ebenso wie sein Nachfolger Graf Ludwig II. – zahlreiche Hofjagden ausrichtete, an denen neben gekrönten Häuptern auch viele andere bekannte Persönlichkeiten teilnahmen.
Und da wir beide der Meinung waren das es ziemlich unsinnig sei, eine halbe Stunde mit dem Auto zu fahren, um dann eine Wanderung von nicht mal einem Kilometer gemacht zu haben, beschlossen wir, dem Weg weiter zur Burg Falkenstein und somit zur Stempelstelle 200 zu folgen, um so einen weiteren Stempel zu erlangen, davon wird im nächsten Blogbeitrag berichtet werden..
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