
Bojowald, 36, lehrt theoretische Physik an der Pennsylvania State University. Nichts an seiner etwas bubenhaften Erscheinung und seiner stillen, unaufgeregten Art lässt den Revolutionär erahnen,
der schon im Alter von 27 eine neue Art der Kosmologie begründet hat.
Und doch zählt er zu einer kleinen, sehr exklusiven Gemeinde von Forschern, die sich aufgemacht haben, das Erbe Albert Einsteins anzutreten. Im Alleingang hatte der große Physikpionier eine neue
Lehre der Schwerkraft begründet und der Nachwelt seine Allgemeine Relativitätstheorie hinterlassen. Viele halten sie noch heute, gut 90 Jahre später, für das Brillanteste, was die theoretische
Physik je hervorgebracht hat.
Doch inzwischen ist klar: Selbst Einsteins großer Wurf weist Mängel auf. Nur wenn die Forscher den Weg, den er einst eingeschlagen hat, in aller Radikalität zu Ende gehen, wartet auf sie
womöglich eine Formel, die den Namen Weltformel wirklich verdient. Es wird dazu nötig sein, die letzten Rätsel von Raum und Zeit zu knacken. Wie das gehen könnte, das hat Martin Bojowald jetzt in
einem neuen Buch beschrieben.
Das Bild zeigt ein Infrarot-Rundumbild des Himmels, aufgenommen vom Nasa-Satelliten COBE: Noch heute ist das Nachglühen des Urknalls messbar.
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