Sonntag, 4. Januar 2009: Der ist mein Freund/meine Freundin nicht

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Der ist mein Freund/meine Freundin nicht, der den Mond nicht mag ...

Den Mond muß lieb haben, wer mein Freund sein will ...
die Sonne und das Meer
und den Wald überm Strand
und die Wiesen
und die Wolken, die darüber gehn ..
in Stille und Sturm!

Doch nicht bloß so, wie man so sagt, man habe was gern!

Es muß dir sein, was dem Vogel die Freiheit ..
es muß zu deinem Leben gehören,
es muß ein Stück von dir selber werden ...
ein Stück deiner Seele,
das du hast
mitten auch in Novemberschauern,
mitten in Mauern,
mitten in Alltags-Hast und Last!

Den Mond muß lieb haben, wer mich auch lieben will!

 

Eintrag von Sabrael, 1:31h später

An den Mond (frühe Fassung)

Füllest wieder 's liebe Tal
Still mit Nebelglanz
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick
Wie der Liebsten Auge, mild
Über mein Geschick

Das du so beweglich kennst
Dieses Herz im Brand
Haltet ihr wie ein Gespenst
An den Fluß gebannt

Wenn in öder Winternacht
Er von Tode schwillt
Und bei Frühlingslebens Pracht
An den Knospen quillt.

Selig wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt
Einen Mann am Busen hält Und mit dem genießt,

Was den Menschen unbewußt
Oder wohl veracht
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

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