Die Zwölfen, eine geheimnisvolle Zeit, in der germanische Götter wie Wotan, oder Göttinnen wie die Perchta auf Erden wandeln und das wilde Heer begleiten.
Die Erdgöttin Perchta wird mit sog. Perchtenfratzen vertrieben. An Kamerad Wotan, ihren Gemahl und sein achtfüßiges Ross Sleipnir traut sich jedoch kein maskierter Bauernjunge ran. In seinem
Gefolge sind Hagel, Blitz und Donner und das Heer der Toten. Perchta, auch Frau Holle, Huldra oder Frigga genannt wird einmal im Jahr, zu den Rauhnächten richtig gemein und umtriebig. Sie achtet
darauf, daß das gemeine Volk unten auf der Erde die heilige Zeit der Wintersonnwende in Ruhe und Stille verbringt und straft jeden Verstoß mit bisweilen drastischen und blutigen Strafen! Fieber
brachte sie über diejenigen, die in dieser Zeit an den Spinnrocken saßen und mit dem Messer schlitzte sie Bäuche gleich reihenweise auf!
Sie raubte Kinder und wehe sie erwischte jemanden in den Zwölfen beim Wäschewaschen!
Die Zwölfnächte sind auch die Zeit des Hämmer- und Schwerterfriedens. Nichtmal ein kleiner Nachbarschaftsstreit wird geduldet! Alle Schmiedefeuer müssen gelöscht werden, damit in der geheiligten
Zeit keine Schwerter geschmiedet werden können.
Der heilige Thomas aber erhebt sich in dieser Nacht mit seinem Wagen, von zwei schwarzen Rössern gezogen in die Lüfte und schwingt die Peitsche, daß die Funken stieben. Und wehe man bekommt einen
solchen Funken ins Auge! Die Frauen sollen in dieser Nacht das letzte Früchtebrot backen, damit sie noch mit bemehlten Händen im Garten die Obstbäume umarmen können, sonst steht es für die
kommende Ernte schlecht!
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