Samstag, 6. Dezember 2008: Nikolaustag

Aus dem 11. Jahrhundert stammt der Kult um den heiligen Nikolaus, Bischof von Myra in Kleinasien. Er ist der Schutzheilige der Schiffer, Flößer und Bäcker und natürlich aller Kinder. In seiner Begleitung finden wir einen düsteren, zerlumpten Kerl, den Krampus, Knecht Ruprecht, Klaubauf usw. -die dunkle Seite der Macht sozusagen- oft mißbraucht von hilflosen Eltern zur "Kindeserziehung".


Warum der Nikolaus zum Patron der Kinder und Schüler wurde erzählt folgende, grausige Geschichte:

Zu Lebzeiten des Heiligen gab es in Myra drei Schüler (so wuren auch die Studenten genannt), die sich mit Possenspielen ihr Studium verdienten, indem sie übers Land zogen.

Eines Tages kamen sie an einer Schenke vorbei, wo sie sich ordentlich dem Wein ergaben, daß sie alle drei sturztrunken in tiefen Schlaf fielen. Der Wirt, ein finsterer Schlagetot, erfasste die Gelegenheit und die drei Studenten beim Schopf, um an ihr Geld zu kommen. Naja: nicht nur ihr Geld lockte ihn, auch ihr Fleisch, denn es geschah in diesen Zeiten nicht selten (auch hier bei uns), daß man aus Not oder aus mangelnden Ressorcen tierischer Natur auf Menschenfleisch als Delikatesse zurückgriff.
Jedenfalls stopfte der Wirt die drei getöteten Jungs in ein Pökelfass (wegen der Haltbarkeit). Da kam der Bischof von Myra des Wegs von einer Taufe und wollte sich in der Gaststube etwas ausruhen, als er bemerkte, daß der Wirt ihm nicht in die Augen sehen konnte.

Es war ihm schnell klar, daß etwas schreckliches passiert sein mußte und auf seine hypnotische Art brachte er den Mörder zu einem Geständnis. Einen nach dem anderen hob der heilige Nikolaus aus dem Pökelfass und nacheinander erwachten sie wieder zum Leben.

Der erste sagte: "Ich schlief so schön"
Der zweite: "Das ist auch mir geschehn."
Der dritte aber, der sprach dies:" Ich wähnte mich im Paradies".

Noch ein Wort zur Rute des Knecht Ruprecht: Sie symbolisierte seit heidnischen Zeiten das aufsteigende Leben und mit ihrer Hilfe "fitzelten" sich die jungen leute im Frühjahr, will sagen sie stimulierten sich auf erotische Art. So. Der Name "Ruprecht" kommt laut Volkskundlern von "rauher Percht", was sich auf die Schrecksgestalt der Percht (auch bekannt als "Frau Holle") bezieht.

 

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