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Die Adventszeit
Advent stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Ankunft“. In diesem Zeitraum sollen sich Christen auf die Ankunft Christi an Weihnachten vorbereiten.
Warum entzünden wir den Adventskranz?
Hier ist uns die rituelle germanische Totenverehrung erhalten geblieben: Adventskränze und Grabkränze sind kaum zu unterscheiden. Die Kreisform ist Sinnbild für das ewig Zyklische, entweder beim
Menschen (Leben und Tod) oder in der Natur (Zusammenfallen von Anfang und Ende des Jahres). Die 4 Kerzen stehen nicht nur für die Adventswochen, sondern für die Jahreszeiten. Das Kerzenfeuer
selbst bedeutet das Sonnenlicht, das zunächst immer spärlicher wird.
Früher zündete man erst 4, dann 3, dann 2 und schließlich nur 1 Kerze an, als Symbol für die abnehmende Sonnenkraft. Zur Wintersonnenwende entzündeten die Menschen dann feierlich wieder alle
Lichter. Heute beginnen wir mit 1 Kerze, dann kommt jeden Sonntag eine weitere dazu: ein weiterer Schritt durch den Lebenskreis. Wenn an Weihnachten schließlich alle 4 Kerzen brennen, haben wir
den Kreislauf von Leben und Tod bis zum Ende durchlaufen und befinden uns nun, mit der Neugeburt des Lichts, am Anfang eines neuen Zyklus.
Bewußte Farbsymbole
Rot und Grün sind die bestimmenden Farben der Weihnachtszeit – Sie finden sie bei vielen weihnachtlichen Motiven kombiniert. Diese Farben sind nicht zufällig gewählt: Grün ist die Farbe des
Lebens und der Hoffnung. Besonders deutlich wird dies beim Weihnachtsbaum. Bäume und immergrüne Gewächse gelten seit jeher als Zeichen des Lebens. Ein auch im Winter grüner Baum steht für die
Hoffnung, daß nach der kalten Jahreszeit der Frühling zurückkehrt. Im Gegensatz dazu steht Rot für Blut. Damit weist das Symbol bereits am Tag der Geburt Christi auf dessen Tod am Karfreitag
hin.
Der paradiesische Weihnachtsbaum
Die Tradition, sich an Weihnachten einen geschmückten Baum in der Wohnung aufzustellen, ist nicht so alt. Das kam erst im 19. Jahrhundert auf. Zunächst konnte sich nur die Oberschicht einen Baum
leisten. Während protestantische Familien den Baum wählten, stellten die Katholiken nach wie vor lieber eine Krippe auf. Außerhalb von Wohnungen gab es die Tradition des Weihnachtsbaums schon
viel früher. Bereits im 15. Jahrhundert stand der wahrscheinlich 1. Weihnachtsbaum. Seinen Ursprung hat er übrigens im mittelalterlichen Paradiesspiel. Dabei ließ die Kirche die Geschichte von
Adam und Eva nachspielen, die vom Baum der Erkenntnis aßen und damit Sünde über die Welt brachten. Der Baum war beim Paradiesspiel prächtig geschmückt.
Warum brennen Kerzen?
Im Grunde genommen ist die Kerze eine Selbstversorgerin. Der Kerzendocht, einmal angezündet, saugt das durch Hitze flüssig gewordene Wachs auf. Dieses zieht am Docht nach oben und verdampft zu
einem Gas, das sich am Außenrand der Flamme mit Luft-Sauerstoff verbindet und dann verbrennt. Dabei bilden sich kleine Rußpartikel, die nach und nach hell verglühen. Durch die Wärme, die eine
Kerzenflamme erzeugt, wird die Selbstversorgung der Kerze aufrechterhalten: Flüssiges Wachs fließt in Richtung Docht immer nach und bildet neues Brennmaterial. Kerzenwachs gibt es also chemisch
gesehen in drei Aggregatzuständen (Erscheinungsformen): flüssig um den Docht herum, fest als Kerzenmasse und gasförmig in der Flamme.
Woher stammt die Weihnachtskrippe?
Als Vater der Krippendarstellung gilt der Heilige Franz von Assisi. Er hielt 1223 in Italien (Greccio) die 1. Krippenfeier mit lebenden Tieren ab. Das Wort „Krippe“ bezeichnet eigentlich einen
Futtertrog. Im ursprünglichen Sinne war Krippe etwas Geflochtenes, die ersten Tröge bestanden früher aus Flechtwerk.
Eintrag von Black Dragon, ein Tag später
Was bedeutet unser Christbaumschmuck?
Was wir an die Zweige hängen, erfreut nicht nur das Auge, sondern hat oft auch Symbolgehalt. Dem Weihnachtsbaum wohnte schon immer eine seltsame Faszination inne.
Der duftende Apfel verheißt Sommer mitten im Winter. Die Früchte sind Sinnbild für Fruchtbarkeit und im Sack des Weihnachtsmannes Geschenk für brave Kinder. Am Weihnachtsbaum erinnern sie ans
Paradies und an das Paradiesische am Weihnachtsfest. Eine alte Geschichte verspricht: Wenn ein Mädchen am ersten Weihnachtsfeiertag in der Haustür stehend einen Apfel isst, dann wird der erste
vorbeigehende Bursche ihr Freier.
Christbaumkugeln stehen in enger Beziehung zur Apfelsymbolik. Die Glasbläser entwickelten die Kugelform aus kleinen Glasperlen und -früchten. Die perfekte Form steht für Vollkommenheit und
Göttlichkeit. Im Reichsapfel findet sie sich als Zeichen für Macht; als Form ohne Anfang und Ende symbolisiert sie Ewigkeit.
Nüsse sind verschlossen und schwer zu knacken, sie sind Sinnbilder für Gottes Ratschluss - im Inneren wohnt das Dunkle, Rätselhafte; vergoldet sind sie strahlend und wirken lebendig. Wir
verbinden mit ihnen Gedanken an Natur, Herbst und Fruchtbarkeit.
Eintrag von Black Dragon, ein Tag später
Christbaumschmuck 2. Teil (da ich nicht weiß wieviele Zeichen ich zur Verfügung habe):
Geschenke: Kleine Päckchen hängen von alters her am Baum. Sie erinnern an die Gaben der Heiligen Drei Könige für das Kind, symbolisieren Nächstenliebe und Hingabe. Die Christen erinnert das
Schenken zudem daran, dass die Geburt des Gottessohnes das größte denkbare Geschenk ist. Daran möchten sie andere symbolisch teilhaben lassen.
Die Geschenktradition ist aber nicht auf den christlichen Raum beschränkt. In die Zeit, in der wir heute Weihnachten feiern, fielen früher die römischen Saturnalien, ein Fest, bei dem Beamte und
Sklaven mit Geschenken bedacht wurden., Auch die Wikinger bedachten im Mittwinter während der großen Fruchtbarkeitsfeiern, ihre Gefolgsleute für treue Dienste mit Geschenken.
Ähnlich wie Nüsse sind auch die Tannenzapfen ein Fruchtbarkeitszeichen. Gleichzeitig stehen sie für Jungfräulichkeit und damit auch für die Jungfrau Maria. Manchmal sehen sie aber eher wie
Eiszapfen aus und symbolisieren so den Winter.
Der Symbolgehalt von Vögeln wird unterschiedlich interpretiert. Es kommt darauf an, um welche Art es sich handelt: Störche sind Frühlingsboten, Glücks- und Kinderbringer. Käfigvögel symbolisieren
Häuslichkeit, Tauben sind Friedensvögel und stehen für Vergeistigung. Eulen gelten als Zaubertiere und Symbole für Weisheit. Radschlagende Pfauen sagt man alle erdenklichen Zauberkräfte nach, ihr
schillerndes Gefieder erinnert an die Pracht des Nachthimmels.
Fische sind aus vielerlei Gründen als Weihnachtsschmuck beliebt - sie sind alte Symbole für Wasser, Leben und Fruchtbarkeit, und sie erinnern an die biblische Geschichte: Christus speiste einst
mit wenigen Fischen ganze Volksscharen. Für die Urchristen war der Fisch das Erkennungszeichen.
Eintrag von Black Dragon, ein Tag später
Und hier das Ende einer Trilogie!
Glückssymbole sind beliebte Objekte für den Baumbehang. Besonders nett sind die kleinen Marienkäfer. Ihnen sagt man schon immer eine himmlische Herkunft nach, was auch ihr anderer Name verrät:
Herrgottskäfer. Sie bringen nach altem Glauben frohe Botschaften vom Himmel. Wer Geldbeutel an den Baum hängt, hofft natürlich auf finanziellen Segen.
Herzen haben eine klare, einfache Botschaft. Sie sind eine Liebeserklärung an den Betrachter und symbolisieren Liebe, Lust, Freude und Lebenskraft.
Aus Posaunen, den Instrumenten der Engel, wurden Trompeten für den Weihnachtsbaum. Da früher die Nachrichten auf dem Marktplatz verlesen wurden, nachdem die Boten die Menschen mit
Trompetensignalen gerufen hatten, signalisieren sie auch gute Neuigkeiten. Außerdem erinnern sie an den alten Brauch, böse Geister mit Getöse auszutreiben.
Sterne versinnbildlichen den Wissensschatz der Astrologie. Sie prangen am Baum als Symbole der Hoffnung auf ein gütiges Schicksal. Strohsterne erinnern daran, dass das Christkind auf Stroh in der
Krippe lag. Der Stern auf der Spitze lässt an das Sternenwunder von Bethlehem denken.
Früher wussten die Menschen nur zu gut, wie wichtig Engel sind. Ohne die himmlischen Dienstgeister, das war den Erdbewohnern klar, lief fast nichts in dieser Welt. Engel hielten das Universum im
Gang. Fast alle Religionen kennen Engel, die zwischen göttlicher und menschlicher Sphäre vermitteln. An Weihnachten bevölkern goldene und silberne Flügelwesen die Bäume; manche ähneln Feen,
andere wirken ernst und mächtig. Sehr häufig thront ein Engel an der Spitze des Christbaums, denn Engel verkündigen nach der Bibel die Geburt des Heilands.
Glocken läuten zur Heiligen Nacht und begrüßen das Neue Jahr. Die erste Kirchenglocke hat in Europa wohl im sechsten Jahrhundert in Italien geläutet. Glocken rufen, jubeln und erinnern. Da sie
vor Gefahren warnen, sind Glocken am Weihnachtsbaum auch als Unglücksverhüter gedacht. Am Heiligabend verkünden sie eine frohe Botschaft: Kommt zum Fest! Kommt zur Bescherung!
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