
Die "Zwölften" - wie sie mancherorts auch genannt werden, sind eine besondere Zeit. Wir kennen diese Zeit auch als "zwischen den Jahren", was wohl auf Zeiten zurückgeht wo der Kalender noch nicht
so eine sekundengenaue Sache war. Da blieben -richtete man sich z.B. nach einem Mondkalender- immer noch einige Tage über, die oft an die Wintermonate "drangehängt" wurden, und zwar
ungezählt.
In den zwölf Nächten, auch "die krummen tage" genannt, spinnt man nicht, weil sonst Frau Holle oder Frau Harre kommt und den Rocken verunreinigt oder weil man Zank und Ungeziefer in das Haus zu
spinnen meint.
Allerlei Mythen ranken sich um die Rauhnächte (engl: twelve nights"). In manchen Regionen beginnen diese am 21. Dezember, dem zauberkräftigen "Thomastag", mancherorts beginnen sie am Heilig
Abend.
Wichtig ist nur, dass man diese Nächte am besten in Stille erlebt. Nur dann kann man Wotans wildes Heer am Himmel entlangrauschen hören, nur dann schleichen sich die alten, überlieferten Bilder
in die moderne Zeit.
In Bayern und im Alpenraum ist der Brauch beheimatet. Für den Namen der Raunacht gibt es zwei Erklärungen: Er stammt vom Ausräuchern oder von den rauen Haaren der Perchtenmasken ab.
Auch fürchtet man, daß die Hühner das ganze Jahr über keine Eier legen.
In anderen Gegenden hütet man sich davor, Hülsenfrüchte zu essen, weil man sonst Geschwüre bekommt.
Ein armer Mann aus Thüringen erzählte, dass es in seiner Jugend Sitte gewesen sei, in den zwölf Nächten in den Garten zu gehen, an allen Obstbäumen zu rütteln und ihnen zuzurufen:
"Bäumchen, schlaf nicht, Frau Holle kommt!"
Frau Holle ist die uralte germanische Göttin HEL, mit den roten Augen der Hexen.
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