Dienstag, 9. Dezember 2008: Der Bud

Der Bud ist wie ein Mensch, hat keinen Kopf und das Licht scheint ihm aus er Brust. Oft hat er Mannsfüße, kurze Hosen und blauen Rock, auf dem Rocke sitzt die Flamme. Der Bud erscheint auch wie ein kleiner alter Mann, zwei bis drei Fuß hoch, und hat ein Röckchen an.

Er hat nur ein Bein und hält einen Arm ausgestreckt und in der Hand das Licht.

Bisweilen ist das Irrlicht nicht größer als ein kleines Talglicht, geht an der Erde und dann hoch über die Bäume. Die Bude ... die kommen in den Tagen vor Weihnachten. Wer weiß, was es da noch mal für ein Unglück geben wird!

Bude sind meist in den finsteren Nächten vor Weihnachten zu sehn, oft werden dabei aus einem zwei!

Es gibt zwei Arten: sichtbare und unsichtbare. Der sichtbaren gab es früher viele im Walde, oft sehr große, jetzt sind sie sehr selten. Wenn es noch hell ist gegen Abend und dann plötzlich ganz dunkel wird, und man ein paar Stunden im Walde gehen muss, wo man sonst nur ein paar Minuten bräuchte, so ist das der blinde, finstere, unsichtbare Bud, der den Menschen irre führt.

Mag er noch so genau die Gegend kennen, unsichtbar läuft der Bud vor ihm her und leitet ihn irre. Er führt ihn beim eigenen Hause vorbei, der Mensch kennt es nicht wieder, im Kreise herum, bis er vor Angst und Müdigkeit hinsinkt, in unbekannter Gegend, um am Morgen sich vor seinem Hause zu finden.

 

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