25 Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib
mehr als die Kleidung?
26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als
sie?
27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?
28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.
29 Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Nehmen Sie mir das heute Morgen ab, wenn ich Ihnen sage: „Sorget nicht um euer Leben!“ – wenn wir doch in einer Zeit leben, in der wir viele Sorgen haben? Kommen die Kanzel-Prediger mit diesem
Predigt-Text nicht in den Verdacht, dass sie von dem wirklichen Leben nicht viel wissen – oder anders reden müssen, weil sie eben Pfarrer sind und die Bibel es ihnen vorgibt und
vorschreibt?
Zu mir: Ich habe Sorgen und mache mir Sorgen – und vielleicht Sie doch auch! Ich mache mir Sorgen, wie es mit unserem Land und unserer Gesellschaft weitergeht. Ich denke an unsere Kinder: Wie
sieht ihre Zukunft aus, wenn sie für immer mehr ältere Menschen arbeiten müssen? Nach einigen Jahren ist das Verhältnis 1 : 1 – das heißt: Ein Berufstätiger muß für einen Rentner mitarbeiten! Und
der Terrorismus – eine echte Gefahr für uns alle. Das eine mag noch ein Scherz sein, wie die Lahmlegung eines Großflughafens vor längerer Zeit in Düsseldorf, aber nicht die Bombe in einem
Groß-Bahnhof, um 120 Millionen € von einer Bank zu erpressen oder die Vergiftung einer Stadt-Bevölkerung über die Wasserversorgung.
Könnte es ein, dass zurzeit Jesu ganz andere Verhältnisse in Palästina geherrscht haben, dass die Menschen – anders als wir heute! – ganz anders gelebt haben? Ich glaube das kaum; denn die Juden
damals, Jesu Zeitgenossen, hatten noch viel größerer Sorgen als wir. Einmal herrschte große Armut, es wurde viel gehungert – das kommende und erwartete Reich Gottes wurde immer wieder verglichen
mit einer großen Mahlzeit, bei der man sich mal richtig sattessen konnte… Dann war da die römische Besatzungsmacht, die über das Land mit großer Brutalität herrschte. Die Juden waren rechtlos und
wehrlos, zudem ganz schlimm verachtet. Konnte denen Jesus mit gutem Gewissen sagen: „Sorget nicht um euer Leben!“? Wohl kaum!
Wir haben heute wieder ein typisches Beispiel für das, was die Kirche anrichtet, wenn sie für sonntägliche Zwecke die Bibel in Abschnitte aufteilt und damit Zusammenhänge auflöst. Was hat Jesus
den Leuten damals gesagt? Matthäus bringt die große Zusammenfassung der Lehre und Predigt Jesu, wir nennen sie die „Bergpredigt“. Gegen Ende folgt dann die Gegenüberstellung: „Niemand kann zwei
Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon“ (6, 24).
„Mammon“ bedeutete damals schon „Besitz, Geld“ – wie heute bei unserem Fremdwort. Dahinter stand ursprünglich im Hebräischen und Aramäischen – der Volkssprache zurzeit Jesu, Jesus hat wohl auch
aramäisch gesprochen – die Bedeutung das „Gesicherte“, die Sicherheit, das, was Sicherheit gibt. Jesus stellt gegenüber, Gott zu dienen, und das, was man im alltäglichen Leben tut, um Sicherheit
zu haben – vielleicht auch in der Erwartung und Hoffnung, dass sich das vor Gott auswirkt. Und er sagt: Da hilft alles sorgen nicht weiter! Dass beides zusammengehört und zusammengesehen werden
muß, kann man schon an dem Wörtchen erkennen, mit dem unser Predigttext begonnen hat: „deswegen“ oder „darum sage ich euch…“. Wenn die Menschen sich darum bemühen, Gott zu dienen, dann bekommen
die bleibenden Sorgen um das alltägliche Leben einen anderen Stellenwert. Sie erscheinen in einem größeren Rahmen, sie fressen uns nicht auf – wie man von den Sorgen sagt. Ich erinnere mich an
einen der ersten Filme nach dem Ende des Krieges, in dem ein Lied hieß: „Und über uns der Himmel lässt uns nicht untergehn..“ Oder: Gott, der die Spatzen versorgt und die Lilien schön macht, dem
ist eure Zukunft nicht nebensächlich! Der Text spricht also nicht gegen das Sorgen, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, sondern gegen die falsche Einordnung der Sorgen und den Stellenwert in
unserem Leben.
Wenn ich mit dem Bus unterwegs bin, dann höre ich oft von den Mitfahrenden Klagen und sorgenvolle Reden. Ich muß dann später nur eine Zeitung lesen, dann müßte ich sagen: Wir klagen doch alle auf
einem sehr hohen Niveau! Dem größeren Teil der Weltbevölkerung geht es viel, viel schlimmer – sie haben wirklichen Grund zum Klagen und zu sorgen. Die meisten Menschen auf der ganzen Erde träumen
von einem Leben in Europa und in Deutschland. Und wir? Sicher müssen wir uns um die Bewältigung der sozialen Probleme in unserem Land bemühen, dürfen aber nicht den Blick für die wirklichen
Verhältnisse verlieren – dürfen vor allem die Sorgen nicht ausweiten und übertreiben.
Jesus sagte, dass man an dem Ausmaß der Sorgen die Heiden erkennen kann, also die Menschen, die nicht an ihn und an Gott glauben. Ob das nicht heute genau so ist? Und er nennt eine Priorität,
einen Maßstab der Bewertung: „Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben“ (6, 33).
Kommentar schreiben
Providencia Dahle (Samstag, 04 Februar 2017 00:26)
Hello very nice website!! Guy .. Excellent .. Amazing .. I'll bookmark your web site and take the feeds additionally? I'm satisfied to seek out numerous helpful info here within the publish, we'd like develop more techniques in this regard, thank you for sharing. . . . . .
Berneice Vantrease (Samstag, 04 Februar 2017 18:12)
It's amazing to pay a visit this website and reading the views of all friends regarding this post, while I am also eager of getting experience.
Keva Fennelly (Sonntag, 05 Februar 2017 12:41)
After exploring a few of the blog articles on your web site, I seriously appreciate your technique of writing a blog. I book-marked it to my bookmark website list and will be checking back in the near future. Please check out my website as well and tell me what you think.
Rebbecca Titcomb (Montag, 06 Februar 2017 04:44)
Thanks for sharing your thoughts about %meta_keyword%. Regards
Kisha Schwein (Montag, 06 Februar 2017 07:22)
You actually make it appear so easy with your presentation however I in finding this matter to be actually one thing that I think I would by no means understand. It sort of feels too complicated and extremely large for me. I'm having a look forward to your next put up, I'll attempt to get the dangle of it!
Lindsy Isreal (Montag, 06 Februar 2017 19:40)
Thanks , I have just been searching for info approximately this topic for a while and yours is the best I've discovered till now. However, what concerning the bottom line? Are you positive in regards to the source?
Heide Chestnut (Montag, 06 Februar 2017 19:59)
Thanks for any other informative site. Where else could I am getting that type of information written in such an ideal means? I've a project that I'm simply now operating on, and I have been at the look out for such info.
Buford Fulgham (Montag, 06 Februar 2017 22:46)
First of all I would like to say terrific blog! I had a quick question which I'd like to ask if you do not mind. I was curious to find out how you center yourself and clear your head prior to writing. I have had a tough time clearing my thoughts in getting my ideas out there. I do enjoy writing however it just seems like the first 10 to 15 minutes are usually lost simply just trying to figure out how to begin. Any recommendations or hints? Thank you!
Makeda Foret (Dienstag, 07 Februar 2017 13:53)
No matter if some one searches for his vital thing, thus he/she needs to be available that in detail, so that thing is maintained over here.
Michell Digirolamo (Donnerstag, 09 Februar 2017 21:21)
Heya just wanted to give you a brief heads up and let you know a few of the pictures aren't loading properly. I'm not sure why but I think its a linking issue. I've tried it in two different browsers and both show the same outcome.
Quiana Stuhr (Freitag, 10 Februar 2017 06:25)
If you want to grow your knowledge simply keep visiting this web site and be updated with the most up-to-date gossip posted here.