Sonntag, 26. August 2007:Erkenntnis des Tages

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Die beste Art BILD zu lesen ist, wenn man von alledem, was man liest, nichts glaubt.

 

Eintrag von Black Dragon, 5 Tage später

Hat vielleicht nichts unbedingt mit der Erkenntnis des Tages zu tun, ist mir aber so durch den Kopf geschossen und ich wollte es jemandem mitteilen:


Nachsokratisches Denken

Philosophisches Denken im nachsokratischen Sinne ist ein paradoxer Vorgang, bei dem der Fortschritt darin besteht, sich immer deutlicher seiner Unwissenheit und der Unmöglichkeit der Erkenntnis der letzten Dinge bewußtzuwerden.
Die Ironie dabei ist nicht wie bei Sokrates, daß sich einer dummstellt, um aus anderen die Wahrheit herauszukitzeln, die Ironie besteht vielmehr darin, daß man so redet und tut, als könnte es eine Wahrheit geben, der wir uns annähern, in Wirklichkeit aber weiß, daß wir uns mit jeder Annäherung an das, was wir für Wahrheit halten, von der Erkenntnis entfernen, daß es keine Wahrheit gibt.

 

Eintrag von Wolzow, 8 Tage später

Jene letzte Wahrheit - wollen wir sie überhaupt WIRKLICH wissen? Würde ein Mensch spätestens dann nicht wahnsinnig werden? Was, wenn der Wissenshunger gestillt wäre? Wenn es nichts mehr zu erforschen, zu erfahren gäbe?


Selbst GOTT ist laut Bibel nicht allwissend, jedenfalls kann er wohl nicht alles in der Zukunft sehen, wie könnte er sonst von seinem "auserwählten Volk" oft so unangenehm überrascht werden? Und erst der Mensch...

Es heißt, Weisheit sei ertrebenswert. Ich möchte meine bescheidene Weisheit, so nun einmal erworben, nicht mehr missen, doch macht sie mich glücklich? Eher nicht. Denn je mehr ich über die Welt erfahre und die Menschen im Besonderen, desto trauriger stimmt mich mein Wissen zumeist, und manchmal ertappe ich mich dabei mir meine Unwissenheit und kindliche Naivität, meine intellektuelle Unschuld zurückzuwünschen. Und doch forsche ich, forscht der Mensch weiter, streben wir wie schon FAUST, ohne auszuruhen. Vielleicht trifft auch hier das Wort "Der Weg ist das Ziel" zu, vielleicht sollen wir jenes ferne Ziel nicht erreichen, so wie es uns unmöglich ist, je hinter unseren Horizont zu gelangen.

 

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