Samstag, 25. August 2007:Marias Tischgespräche 3

WER WAR DER TÄUFER?
Der Evangelist Lukas berichtet, daß Johannes der Täufer aus einer Priesterfamilie stammte und mit Jesus verwandt war. Vermutlich im Jahr 26 oder 27 n. Chr. begann Johannes, in der Wüste am östlichen Ufer des Jordans öffentlich zu predigen, bis er durch Herodes Antipas (4-39 n.Chr.) verhaftet und hingerichtet wurde.


EIN PROPHET WIE ELIA
Johannes trug die traditionelle Kleidung der Propheten: Einen Mantel aus Kamelhaaren sowie einen Lederschurz. Mit seiner Kleidung, seiner Nahrung und seinem Wirkungsort setzte er klare Signale: Die Wüste galt als der Ort, aus der das Volk Israel von neuem - wie zur Zeit Moses - in die Gemeinschaft mit Gott geführt werden sollte (z.B. Jesaja 40,3-5).

Viele Menschen haben damals Johannes den Täufer für den zurückgekehrten Propheten Elia gehalten. Elia, der im 9. Jahrhundert v.Chr. gelebt hatte, trug ebenfalls die Kleidung der Wüstenpropheten und hatte am Jordan das Wunder der Teilung des Schilfmeeres wiederholt; am Ostufer des Jordans, wo Johannes predigte, war Elia der Überlieferung zufolge von Gott in den Himmel entrückt worden.

WAS WOLLTE DER TÄUFER?
Der Prophet Maleachi hatte geweissagt, dass Elia wiederkommen würde, bevor Gott selbst die Welt richten werde. Johannes der Täufer sah sich ganz in dieser Tradition: Er predigte vom kommenden Gericht Gottes und rief die Menschen dazu auf, sich wieder neu an Gott auszurichten.

Johannes lebte asketisch: Er verzichtete auf Brot und Wein, auf Ehe und Besitz. Nicht etwa, weil diese Dinge schlecht wären. Das Wort Askese bedeutet ja wörtlich "Training" - als "Asketen" bezeichnete man deshalb ursprünglich auch Sportler, die an Wettkämpfen teilnahmen. Schon damals galt: nur Übung macht den Meister. Auch die Beziehung zu Gott will geübt und trainiert sein - sonst geht sie ein. Wie an jeder Beziehung muß man täglich an ihr (und zwar hart) arbeiten, doch ist die Belohnung durch eine funktionierende Beziehung auch unvergleichlich lohnend - zu Gott, unsrem Partner und nicht zuletzt zu uns selbst und unserem Leben und Wesen.

 

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