Donnerstag, 19. April 2007:REAL WORLD 3

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Wie man sich doch irren kann in der ersten Beurteilung von Menschen. Eigentlich ist keiner aus meinem "Team" so, wie anfangs angenommen oder vorgestellt.
Die alte, sehr krank aussehende und schwer hustende Frau war nur am ersten Tag da, dann nicht mehr. Wie ich inzwischen erfuhr, ist sie in der Gemeinde, deren Friedhof und Park wir nun pflegen, eine stadtbekannte Alkoholikerin, die auch schon gern mal im Vollrausch Treppen ohne Zuhilfenahme ihrer Beine benutzt.
Die Freundin des Epileptikers mit dem wunderschönem Namen Sarina hat das selbe Problem wie ihr Freund. Nein, nicht Epilepsie. Drogen. Beide sind auf Entzug, und das "Medikament", das sie einmal die Woche aus der Landeshauptstadt holen, ist wohl eine Ersatzdroge (Methadon)?
Fabian, der Mann mit dem Bandscheibenschaden, hat Freundin und zwei Jahre alten Sohn und kann sehr wohl arbeiten, wir zwei bestreiten 75% der Arbeit, machen das aber gern so, denn beim Arbeiten vergeht die Zeit schneller, zudem wurde uns schon ganz sacht angedeutet, das wir zu schnell sind, denn so viel Arbeit gibt es da nicht, da alles sehr gepflegt ist und ja, falls eine Kontrolle kommt, wir jeden Tag vorweisen müssen, was wir an jenem Tag geschafft haben.
Für mich als Computerfreak ist es bis jetzt eine Art Aktivurlaub. Jeden Tag vier Stunden an der frischen Luft, körperliche Betätigung in schöner Umgebung und dafür Geld - ich bin wahrscheinlich einer der zufriedensten 1-Euro-Jobber weit und breit...

 

Eintrag von Black Dragon, 19:39h später

Wenn ich dann irgendwann erwache,
aus meinem Schlaf der Eitelkeit,
erkenne ich mit klaren Augen:
Bin für den Umkehrweg bereit.

Lass' hinter mir die hohlen Phrasen,
die in mir Leere nur erzeugen,
auch all die Worte, die nichts sagen,
und meinen festen Willen beugen.

Erhebe mich vom falschen Denken,
in dem die Lügen grinsend lagern
und Ignoranz mit Hass sich paart
wie unter Kriechern und Versagern.

Dann leb' ich auf und nur für mich,
bin der Natürlichkeit Gefährte,
die Klarheit schafft und ehrlich ist,
so wie man mich es einstmals lehrte.

 

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