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Es heißt immer, daß alles Schlechte, jeder Schicksalsschlag, jede Katastrophe und jede Krankheit in irgendeiner Weise ihr Gutes hätten. Nun, was meine Depressionen betrifft, konnte ich das nie
ganz richtig glauben.
Was sollte an diesem Versinken in den dunklen Tälern der Trauer, an jenen langen Phasen ohne Hoffnung, ohne Antrieb, ohne jede gute Emotion denn bitte schön positiv sein?
So dachte ich, bis ich im Januar dieses Jahres wieder einmal ohne jegliche Hoffnung auf Erfolg bei meiner Arbeitsvermittlerin vorsprach. Wieder einmal war ich im Monat davor einer neuen
zugewiesen worden, wieder einmal hatte ich ellenlang alles über mich erzählen müssen, obwohl ich schon mehr Profile und Fragebögen dort ausgefüllt habe, als diese Homepage je Seiten haben wird.
Diesmal saß eine mir fremde Frau dort, die sich als eine Dame einer Einrichtung vorstellte, die 1-Euro-Jobs im Grünen Bereich vergab. Eine kleine Flamme der Hoffnung flackerte in mir auf. Sollte
nach so vielen Jahren endlich einmal nicht ein neuer PC-Lehrgang, sondern (wenn auch geringfügig bezahlte) Arbeit in Sicht sein. Nun fragte nach einigen Höflichkeitsfloskeln die Vermittlerin noch
einmal nach, ob es richtig sei, daß ich an Depressionen leide. Um nun nicht meine Hoffnung auf einen Job zunichte zu machen, nickte ich, fügte aber hastig hinzu, daß es mir schon viel besser
ginge!!
Aber ich machte einen Denkfehler. So, daß die andere Frau es nicht sehen konnte, verzog meine Vermittlerin das Gesicht und hakte nach:
„Aber Sie sind noch in Behandlung?“
Jetzt wußte ich Bescheid und änderte den Kurs, und kurz danach ließ sie dann auch die Katze aus dem Sack: eine Maßnahme speziell für „Leute wie mich“ (wie weitgefaßt das gemeint war, erfuhr ich
gestern), leichte Arbeit, nur vier Stunden, auf Friedhöfen in den Nachbargemeinden. Ich wurde noch gefragt, ob ich wegen meiner Depressionen Probleme hätte, auf einem Friedhof zu arbeiten,
verschwieg dann aber doch, das ich Friedhöfe LIEBE, sondern verneinte nur.
So profitierte ich das erste Mal in meinem Leben nach so vielen Jahren des Leidens von meinen Depressionen…
Was ich nun gestern bei der Einweisung erlebte – demnächst in
REAL WORLD 2 !!!!!!
Eintrag von Black Dragon, 2 Tage später:
Hände Hände sprechen Bände. Sie liegen gelassen auf dem Tisch oder trommeln hungrig, gibt’s heute Fleisch oder Fisch. Hände sprechen Bände. Sie halten sachte oder fest die Kinderhand, sie kühlen die Stirn oder streicheln den Rücken sanft. Hände sprechen Bände. Sie erkunden erotisch den Körper der Geliebten, ob der ersten, der zweiten oder der siebten. Hände sprechen Bände. Sie arbeiten und feilen an goldenen Ringen, die wieder andere Hände brillant zur Geltung bringen. Hände sprechen Bände. Sie sind geschickt – formen, kreieren und malen, und lassen Augen, Seele und Herz an schönen Dingen erstrahlen. Hände sprechen Bände. Sie helfen gekonnt dem neuen Erdenbürger auf die Welt, auch wenn er schreit und es ihm zu Anfang nicht gefällt. Hände sprechen Bände. Sie liegen ineinander, vertraut und verbunden, und lauschen der Musik, den Wellen oder dem Wind so manche Stunden. Hände sprechen Bände. Sie können sprechen, für Menschen ohne Stimme, und dann ist es egal ob es ein Russe, ein Ire oder ein Finne. Hände sprechen Bände. Sie legen sich aufeinander und werden verbunden durch Kirche und Band, unter dem großen Schutz durch Gottes Hand. |
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